Wednesday, September 28, 2005

Dieter Thomas Kuhn: Über den Wolken


Wind Nord-Ost, Startbahn 03
Bis hier hör ich die Motoren
Wie ein Pfeil fliegt sie vorbei
Und es klingt in meinen Ohren
Und der nasse Asphalt bebt
Wie ein Schleier staubt der Regen
Bis sie abhebt und sie schwebt
Der Sonne entgegen.

Über den Wolken
Muß die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste, alle Sorgen sagt man
Liegen darunter verborgen und dann
Würde was uns groß und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein.

Ich seh ihr noch lange nach
Seh sie die Wolken erklimmen
Bis die Lichter nach und nach
Ganz im Regengrau verschwimmen.
Meine Augen haben schon
Jenen winzgen Punkt verloren
Und von fern klingt monoton
Das Brummen der Motoren.

Über den Wolken
Muß die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste alle sorgen sagt man
Liegen darunter verborgen und dann
Würde was uns groß und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein.

Dann ist alles still ich geh
Regen durchdringt meine Jacke
Irgendjeman kocht Kaffee
In der Luftaufsichstbaracke
In den Pfützen schwimmt Benzin
Schillernd wie ein Regenbogen
Wolken spieglen sich darin
Ich wär gerne mitgeflogen.

Über den Wolken
Muß die Freiheit wohl grenzenlos sein
Alle Ängste alle sorgen sagt man
Liegen darunter verborgen und dann
Würde was uns groß und wichtig erscheint
Plötzlich nichtig und klein.

No comments: